Allerdings bestand auch Einigkeit darin, dass er um drei bis vier Tore zu hoch ausgefallen war. Die torreiche Schlussphase, in der die SGW 09 ihre Gegenwehr fast vollständig eingestellt hatte, kaschierte ein wenig, dass die Mannschaft von Christoph Klöpper durchaus ein ordentliches Spiel gegen die Gastgeber gemacht hatte. Auch Wattenscheid hatte seine Chancen, doch Essens Keeper Niclas Heimann machte die zwei größten Möglichkeiten mit starken Paraden zunichte.
Gerade gegen Ende der ersten Hälfte konnte Wattenscheid überzeugen. Nachdem der Coach in der 33. Minute Ridvan Avci für Necirwan Mohammad (Zitat Klöpper: „Seine Leistung war ein bisschen fragwürdig“) gebracht hatte, wurde das Spiel seiner Mannschaft spürbar besser und zielstrebiger.
Besonders bitter war es im Nachhinein deshalb für die Gäste, dass ihnen von Schiedsrichter Benjamin Bläser ein Elfmeter verweigert wurde. Kurz nachdem Marwin Studtrucker auf der Gegenseite vom Punkt das 3:0 verpasst hatte, bekam Sven Kreyer den Ball im eigenen Strafraum an die Hand. Der RWE-Stürmer gab zu: „Wenn es schlecht läuft, dann pfeift er den“, war aber der gleichen Meinung, die auch Bläser im Gespräch mit Klöpper vertrat. „Der Schiedsrichter sagte mir, der Spieler hätte nicht mehr reagieren können“, berichtete der Trainer.
Pech für die Wattenscheider, die mit dem Strafstoß vielleicht noch einmal herangekommen wären. Klöpper blieb letztlich aber fair und konstatierte: „Wir haben das Spiel verloren, nicht der Schiedsrichter.“ Nach drei Siegen in Folge ist die Wattenscheider Serie also mit einer deutlichen Niederlage zu Ende gegangen. Für Klöpper und seine Spieler heißt es nun: möglichst schnell nach vorne blicken.